"Spitzenreiter, Spitzenreiter", hallte es am vergangenen Samstag durch das Stadion An der Alten Försterei. Der 1. FC Union Berlin hatte sein Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 mit 2:1 gewonnen und sich vorübergehend an die Tabellenspitze der Bundesliga gesetzt. Zwar konnte Bayern München einen Tag später mit 4:2 beim VfL Wolfsburg gewinnen und "Die Eisernen" wieder von Platz eins verdrängen, aber nach 19 Partien steht Union sensationell auf Rang zwei – mit nur einem Punkt Rückstand auf den FCB.
Gegen die Mainzer erzielte Kevin Behrens den Treffer zum 1:0 und brachte seine Farben in Führung. Der Mittelstürmer befindet sich aktuell in einer starken Verfassung. In den vergangenen fünf Heimspielen – wettbewerbsübergreifend – erzielte der 32-Jährige vier Treffer.
Mit seinem Siegtor im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg (2:1) schoss er die Mannen von Erfolgscoach Urs Fischer ins Viertelfinale. Durch seine gute Form stand er in den letzten drei Bundesliga-Partien in der Startformation der Fischer-Elf. Derzeit ist Behrens der zweitbeste Torschütze der Eisernen.
Der Lohn? Union verkündete nach dem Mainz-Spiel die Vertragsverlängerung von Behrens bis 2024 – mit einer Option auf ein weiteres Jahr. 2021 wechselte der bullige Mittelstürmer vom Zweitligisten SV Sandhausen nach Berlin und absolvierte seitdem 62 Pflichtspiele (12 Tore, 6 Vorlagen) für den FCU.
Kevins Verlängerung ist aufgrund seiner Leistungen und Einstellung folgerichtig. Wir freuen uns sehr darüber, dass er uns auch zukünftig mit seiner körperlichen Robustheit und Kopfballstärke helfen wird.
Oliver Ruhnert über Behrens.
Der Routinier freut sich über das Vertrauen des Vereins: "Ich fühle mich bei Union sehr wohl, was man auch auf dem Platz erkennt. Sowohl der Trainer als auch die Mannschaft geben mir das Gefühl, für das Team wichtig zu sein, sodass ich nicht lange über meine Verlängerung nachdenken musste. Ich will den Weg mit Union weitergehen und bin überzeugt, dass wir noch viel vor uns haben", wird Behrens in der offiziellen Klubmitteilung zitiert.
Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert begründet die Entscheidung wie folgt: "Kevins Verlängerung ist aufgrund seiner Leistungen und Einstellung folgerichtig. Wir freuen uns sehr darüber, dass er uns auch zukünftig mit seiner körperlichen Robustheit und Kopfballstärke helfen wird."
Auch im Westen ist Kevin Behrens ein bekannter Name. Von 2014 bis 2016 schnürte er seine Schuhe für Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen. Vor allem seine Zeit an der Hafenstraße – 11 Pflichtspiele, drei Tore, zwei Vorlagen – ist vielen Fans nicht positiv in Erinnerung geblieben. Denn: Vor dem Heimspiel gegen RW Ahlen wurde der Torjäger vom damaligen Trainer Jan Siewert aufgrund disziplinarischer Probleme aus dem Kader gestrichen.
Für Behrens war das Kapitel RWE vorbei. Der Vertrag wurde zum 1. Januar 2016 in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Dass seine Karriere danach dermaßen Fahrt aufnimmt, war nicht zu erahnen. Gut möglich, dass der Stürmer in der nächsten Saison sogar in der Champions League spielt.